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Ovar:
V. a. prim. FOHA/PFO III°
Hypophyse: sek. LH/FSH (oft
>>1.5)
Leber: sek.-leichte Hypo-SHBG-ämie
Endometrium: Oligo-Amenorrhoe
Haut: sek. kutane androgenisierende Symptomatik
(z.B. fasziale Akne I°, Hirsutsimus II°)
Fettgewebe: Normgewicht, WHR gynoid
Pankreas: Normoinsulinämie
Fortpflanzung: Infertilität
Psyche: psychsomatische Verhaltensmuster,
Depressionen, Identifikationsstörungen.
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primäre-ovarielle Ursache? |
- Intraovarielle
Enzymstörung (Thekazelle)

- Intraovarielle
C19-Steroid-Effekte

- Gendefekte bzw.
Polymorphismen bei FOHA

- Intraovarielle
Enzymstörung (Granulosazelle)

- Gene ohne
Mutationsnachweis bei FOHA

- Zusammenfassung:
Pathologie des IGF-Systems beim
"PCOS"

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hypothalamisch-hypophysäre Ursache? |
- Hypothalamisch-hypophysäre
Funktionstörungen

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Eigenanamnese |
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BMI < 25 >18 kg/m2 WHR <0.85
AZ <100 cm;
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Kutane androgenisierende Symptomaktik (z.B. Hirsutismus I I0, Akne I0)
(Symptomatik Ebene A lvsymp1.htm Allgemeines) |
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Sonstige sekundäre Geschlechtsmerkmale normal |
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Uterus: |
Längsachse >55mm |
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Endometriumbbreite ³ meist um 5-7 mm =
normoöstrogenisch = normogonadotrop |
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Ovarien: |
PFO III0 beiderseits  |
Laboranalytik (Haupt-Suchindices: s. Kapitel
"Laboranalytik")
Beispiel
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Stufe I
Stufe II
Tag 1:
- LH
LH/FSH
toT frT
(mäßig) SHBG:N
- basale und oGTT
stimulierte Glukose: N
- basales und
oGTT-stimuliertes Insulin. N
- basales und
ACTH-stimuliertes 17-OH-Progesteron: N
- (Ausschluß einer
adrenalen Komponente)
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Tag 2
- post-DXM-TEST:
- T mäßig reduziert, aber
noch erhöht
- 17-0H-Progesteron
deutlich, aber nicht vollständig
suppremiert
- F fast vollständig
suppremiert
- (Ausschluß einer
adrenalen Komponente; Beweis, daß die
Pat. DXM eingnommen hat und eine
vollständige Suppression der
NNR-Funktion erfolgt ist)
Tag 3
- post DXM/GnRHA-Test:
- 17-OH-Progesteron wieder
deutlich, auch toT angestiegen (GnRHA hat
über die Freisetzung des endogenen LH
die ovarielle Enzymachse in Richtung
einer C19-Steroid-Synthese
stark angeregt)
- F nahezu vollständig
suppremiert (der Anstieg des
17-0H-Progesteron ist rein ovariell, da
ja die adrenale Seite nahezu vollständig
ausgeschaltet ist)
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Diese Konstellation
entspricht dem klassischen "PCOS".
Eine eindeutige Ätiologie kann mit der
Laboranalytik der Stufe I nicht sicher
zugeordnet werden. Vor allem sind in
dem gestörten Regelkreis Ursache und
Wirkung nicht klar auseinanderzuhalten.
So könnte eine primäre zentral bedingte
Erhöhung des LH/FSH-Quotienten
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- pathologische
LH-Pulsatilität

- Hypothalamisch-hypophysäre
Funktionstörungen

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oder
eine Nicht-klassische adrenale Hyperplasie |
- Adrenale
Ätiologie

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oder
eine Hyperinsulinämie die FOHA
induzieren. Andererseits könnte eine z.B genetisch
oder funktionell bedingte primäre FOHA |
- Genetische
Hinweise/Ursachen der
FOHA:Übersicht

- Intraovarielle
Enzymstörung (Thekazelle)

- Gendefekte
bzw. Polymorphismen bei FOHA

- Gene ohne
Mutationsnachweis bei FOHA

- Intraovarielle
Enzymstörung (Granulosazelle)

- Intraovarielle
C19-Steroid-Effekte

- Zusammenfassung:
Pathologie des IGF-Systems beim
"PCOS"

- Inhibine-Activine-Systeme

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die zentrale
Dysfunktion nach sich ziehen. Die häufig
ungünstigen Erfahrungen mit der Behebung der
ovariellen Pathomorphologie durch die
Langzeitsenkung der endogenen Gonadotropine
mittels z.B. orale Kontrazeption spricht eher
für eine gonadotropin-unabhängige,
primär-intraovarielle, evt. genetisch
bedingte Dysfunktion.[vgl. auch Text: Begriffsbestimmungen  Durch die Labordiagnostik der Stufen IIa
und IIb wird bei der hier dargestellten
Diagnosegruppe eine Hyperinsulinämie mit
normalen basalen und im OGTT stimulierten
Glukose- und Insulinwerten als möglichen
ätiologischen Faktor ausgeschlossen. Ebenfalls
zeigt das (adrenale) 17-OH-Progesteron im
ACTH-Stimulationstest keinen überschießenden
Anstieg, so daß ein endokrin relevanter Cyp 21B
(21-Hydroxylase)-Gendefekt unwahrscheinlich ist.
Dieser könnte mit einer Cyp 21B-Genanalyse
sicher ausgeschlossen werden. Andererseits findet
sich im Dexamethason (DXM)-GnRH-Analogon-Test ein
deutlicher Anstieg des (ovariellen)
17-OH-Progesterons, so daß ein gewichtiger
Hinweis für eine primäre FOHA/PFO III°
besteht.
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Typisch ist das
Auftreten einer mäßigen, dann langsam
zunehmenden androgenesierenden
Symptomatik mit der Menarche; die
dann einsetzenden Primärzyklen zeigen oligomenorrhoische
Intervalle (vgl. Eigenanmnese).
Während der spezifischen systemischen Medikation
wird (natürlich) eine
"Zyklusregulierung" und eine
Verbesserung der androgenisierenden Symptomatik
erreicht, aber nach Absetzen kehren alle Symptome
wieder. Der sonographische Ovarbefund eines
PFO III0 weist
schon auf einen irreversiblen Status hin,
der wohl schon präpuberal initiiert worden ist
und sich bereits mit der Menarche manifestiert
hat ("early onset FOHA"). Gerade
ein präpuberales Einsetzen der Symptomatik bei
einem schlanken Mädchen weist auf eine
genetische Ursache der FOHA hin. |
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Das leicht
angestiegene Progesteron ist möglicherweise
thekalen Ursprungs; eine eigentliche
Luteinisierung i.S. des periovulatorischen shifts
(Östradiol ® Progesteron) liegt nicht vor; das
Östradiol ist niedrig, so daß der Anstieg des
LH/FSH-Quotienten differentialdiagnostisch
nicht als physiologischer periovulatorischer
Anstieg des LH, sondern als chronisch
pathologischer Gonadotropinstatus zu werten
ist. Zur korrekten Bewertung des
LH/FSH-Quotienten sind daher die Zyklusmarker
Östradiol und Progesteron notwendig. |
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Durch die chronisch
überhöhte ovarielle Sekretion des C19-Steroids
Androstendion besteht
ein kontinuierlich angehobenes Substratangebot
für die Extraglanduläre Aromatisierung so daß
beständig Östron in die
Zirkulation freigesetzt wird. Daraus resultiert
trotz ovarieller Sekretionsdefizienz für
Östradiol im Organismus ein relativer
Hyperöstrogenismus, der zu einer ständigen
Proliferation auf endometrialer Ebene führt und
durch den gleichzeitig bestehenden
Progesteronmangel (Anovulation) nicht
sekretorisch aufgefangen ("unopposed
estrogen effect") wird. Daher kommt es
sporadisch zu Durchbruchsblutungen. Der
sonographische Endometriumbefund von ca. 5-6 mm
spiegelt die funktionelle Konstellation wider
i.S. einer unterwertigen östrogenen
Proliferation, die aber beständig anhält. Der
"unopposed estrogen effect" wird auch
als Ursache der erhöhten Inzidenz von FOHA/"PCOS"
und Endometrium-Malignom angesehen.
Insofern ist unabhängig von der möglichen
ovarioprotektiven Wirkung aus endometriomprutektiven
Gründen eine zyklische Therapie erforderlich. |
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Bei normalen Werten
von DHEAS und 17-OH-Progesteron ist zwar eine
adrenale Ursache der HA nicht ausgeschlossen,
allerdings nicht sehr wahrscheinlich. Ebenfalls
ist eine Hyperinsulinämie bei Normwerten des
Körpergewicht, der morphometrischen Befunde (BMI,
WHR, AZ) und des SHBG als mögliche Ursache(n) von FOHA/PFO
III° nicht anzunehmen. Desgleichen ist eine Hyper-,
Dyslipidämie bei mäßiger
Hypertestosteronämie nicht zu erwarten, so daß
insgesamt ein metabolisches Risiko derzeit nicht
besteht. Wegen des normalen SHBG-Werts ist das
freie Testosteron nur gering im Rahmen der
Hypertestosteronämie angestiegen; dennoch ist
der Anstieg für die Ausbildung einer mäßigen
androgenisierenden Symptomatik ausreichend. |
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Die Oligomenorrhoe
ist Ausdruck der bestehenden allgemeinen Azyklizität.
Insbesondere bei dem Bild des PFO III0
ist eine Spontanovulation
nicht zu erwarten. Prospektiv ist mit
ungewoller Kinderlosigkeit zu rechnen. |
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- Systemische Bremsung der LH-Theka-Achse |
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- ovarprotektiv (z.B. für späteren
Kinderwunsch)
è Insgesamt muß konzidiert werden, daß
eine Rekonstitutionalisierung der normalen
Ovarstruktur oder ein kurativer Effekt auf die
Regulationsmechanismen hierdurch kaum, höchstens
eine Bremsung des weiteren intraovariellen
Umbaus zu erwarten ist. Dies ist den Betroffenen
oft nicht überzeugend darzulegen. Die Indikation
für eine GnRH-Anlogon-"add
back"-Therapie oder möglicherweise
auch für eine Behandlung mit Finasterid
muß sehr sorgfältig überlegt werden (vgl. Diagnosegruppe II - Therapieziele).
- Endometriumprotektive
Zyklusregulierung
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- Reduktion der kutanen androgenisierenden
Symptomatik |
- Orale Kontrazeption |
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