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Diagnose-Gruppe II

Diagnose-Gruppe II Hypophyse: V. a. prim. zentral bedingte Hyper-LH-ämie

Ovar: Normoandrogenämie oder leichte sek. FOHA, sek. PFO II°
Endometrium: sek. normogonadotrope Amenorrhoe
Haut: keine oder geringe sek. kutane androgenisierende Symptomatik
Fettgewebe: schlank; WHR gynoid
Fortpflanzung: Infertilität
Psyche: psychsomatische Verhaltensmuster, Depressionen

   
- Ätiologie V. a. primäre Störung auf zentraler, hypothalamisch-hypophysärer Ebene
    Hypothalamisch-hypophysäre Funktionstörungen Hypothalamisch-hypophysäre Funktionstörungen
  Auch eine psychosomatische Kompenente könnte vorliegen (s.u.Hinweise /DD)
- Anamnese Eigenanamnese
- Befunde BMI < 25 >18 kg/m2

WHR <0.85

AZ <100 cm

Keine oder nur angedeutete kutane androgenisierende Symptomaktik (z.B. Hirsutismus I0, Akne I0).

  Sonstige sekundären Geschlechtsmerkmale normal.
  Nach eigenen (nicht-publizierten) Beobachtungen sind die Patientinnen:
  - überschlank,
  - zeigen eine überkorrektes "outfit",
  - neigen zur "Überempfindlichkeit" in der Bewertung ihrer Hautaffektionen,
  - sind beruflich ehrgeizig,
  - haben häufig Partnerschaftsprobleme,
  - neigen zu depressiven Verhaltensmustern und
  - führen eine psychosomatische Therapie durch.
- Ultraschall Uterus: Längsachse >55mm
  Endometriumbreite ³ 3 mm = normoöstrogenämisch = normogonadotrop
   
  Ovarien: PFO II° beiderseits PFO PFO
 
- Laboranalytik

Haupt-Suchindices im Kapitel "Laboranalytik":

  Beispiel:  
  Stufe I PRL: N TSH: N fT4: N LH ­ FSH: N
E2
¯ T: N(­ ) DHEAS: N
Falls Endometriumbreite > 5mm: P
¯ hCG negativ
  Stufe II fT: N(­ ) SHBG: N(¯ )
- Synopsis/DD Diese Konstellation ist nicht selten bei Amenorrhoe anzutreffen, obwohl eine klare Beschreibug in der Literatur hierzu fehlt. Auffallend ist ein deutliche angehobener LH/FSH-Quotient, ohne daß schon die klassichen Kriterien des sog "PCOS" (FOHA + PFO III0) eindeutig vorliegen. Die mäßig ausgeprägte pathomorphologische Komponente der Ovarien (PFO I°-II°) PFO läßt vermuten, daß hier evt. eine Übergangsphase ("late onset" FOHA) angetroffen wird, oder Störungen milderer Ausprägung infolge mono-/oligo-genetischer Ursachen beobachtet werden.
- Therapie - Suppression der übersteigerten LH-Sekretion durch systemische Therapie mit kombinierten EE/AA
  - ovarprotektiv (z.B. für späteren Kinderwunsch)

Bei dieser Konstellation ist zu erwarten, daß die LH-Suppression einen protektiven Effekt auf die pathomorphologische Dynamik der Ovarstruktur ausübt, da wahrscheinlich die chronische LH-Anhebung das ätiologische Agens für die evt. mild ausgeprägte FOHA/PFO II° darstellt (vgl. Diagnosegruppe III -Therapieziele).

 
  • endometriumprotektive Zyklusregulierung
  • osteoprotektiver Hormonersatz
  • Reduktion der kutanen androgenisierenden Symptomatik
  • Kontrazeption
  • Verbesserung der Ausgangsposition bei Infertilität
  • evtl. psychosomatische Therapie

 

 

 

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