Grad |
Charakteristik
(s.u.) |
Bedeutung |
I |
a |
Initialphase
des physiologischen Zyklus;
bei normogonadotroper Oligo-Amenorrhoe |
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II |
a + b |
Übergangsphase |
III |
a+b+c |
@ Polyzystisches
Ovar
Polymikrofollikuläre Reaktion 
Ultraschallbild  |
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( Geisthövel, 1997 )
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a:
subkapsuläre, persistierende, poly (>10
Follikel/unstimuliertes Ovar)-micro (< 10
mm)-follikuläre Reaktion
b: Ovaromegalie (> 30 mm maximaler
Gesamtdurchmesser des Ovars)
c: zentrale Hyperfibrosis (>1/3 des
Gesamtorgans) |
Eine positive Korrelation von Androstendion und
sonographisch gemessenem ovariellem Volumen wurde bei
"PCOS"-Patientinnen gefunden (Puzigaca et al,
1991  ); eine
Ovarfläche von >5.5cm2 wurde als
Hinweiszeichen für eine PCOS gewertet (Robert et al,
1995  ). Die
Folllikelzahl korrelierte positv mit der Echogenität des
ovariellen Stromas (Pache et al, 1991  ). In einer
Studie mit sonographischem 3D-Verfahren konnten
Kyei-Mensah et al. (1998 ) zeigen, daß die Ovarien von
sog. "PCOS"-Patientinnen durch eine
signifikante Zunahme des totalen Ovarvolumens und des
Stroma-Volumens charakterisiert waren. Diese Befunde
wurden bestätigt durch Farb- und
Dopllerultraschall-Untersuchungen, die eine signifikant
größere Blutflußgeschwindigkeit (Zaidi et al, 1995  ) und
Vaskularität (Aleem and Predanic, 1996  ) in
Ovarialstroma von "PCOS"-Patientinnen fanden.
Der letztere Befund war mit höherern Serum
Konzentrationen von vascular endothelial growth factor
(VEGF) assoziiert, eine Befund, der das hohe Risiko für
das Hyperstimulationssyndrom von
"PCOS"-Patientinnen unter Gonadotropintherpie
erklären könnte (Agrawal et al, 1998  ). |
Bei der (vaginal-)sonographischen Bewertung des
PFO, ist es von entscheidender Bedeutung, zu erkennen,
daß die polyfollikuläre Komponente in einem
normalgroßen, zentral gering fibrosierten Ovar durchaus
eine physiologische Erscheinung in der Initialphase
(Rekruitmentphase) eines physiologischen Zyklus sein
kann. Auch bei normogonadotroper, normoandrogenämischer
Oligoamenorrhoe finden sich häufig zahlreiche kleine
Follikel im Ovar, ja selbst bei hypogonadotroper
Konstellation sind klein-antrale Follikel in
beträchtlicher Zahl nachzuweisen. Dieser Status hat mit
dem sog. klassischen "PCOS" ätiologisch und
funktionell nichts gemeinsam (PFO I°). |
Dahingegen zeigt das PFO III° neben
der typischen subkapsulären, polyfollikulären
Komponente eine erhebliche Vergrößerung des
Gesamtorgans und darüber hinaus auch eine ausgeprägte
zentrale Hyperfibrose. Diese drei Faktoren sind am besten
im medianen Querschnitt zu fassen; bei einem mehr
tangentialen Anschnitt kann es vorkommen, daß die
polyfollikuläre Komponente überwiegt. Das Stadium III
entspricht den morphologischen Kriterien des klassischen,
sog."PCOS"  |
Das PFO II° weist nur zwei Kriterien auf,
nämlich die polyfollikuläre Komponente und eine
Vergrößerung des Ovars oder eine starke zentrale
Hyperfibroses. Es fehlen Studien, die zeigen, ob das
Stadium II i. S. einer Übergangsphase zu sehen ist, oder
eine eigene Entität darstellt. Man könnte sich
vorstellen, daß Dysfunktionen, die sich erst im
Erwachsenenalter bemerkbar machen (z.B. im Rahmen
plötzlicher Gewichtszunahme), einen pathologischen
"late-onset" Stimulus auf das Ovar ausüben,
der noch nicht zu derart ausgeprägten Veränderungen,
wie sie beim Stadium III vorgefunden werden, geführt
hat. Auffällig ist eine kleinere Gruppe von Patientinnen
, die einen erhöhten LH/FSH-Quotienten und
Androgenwerte im oberen Normbereich bzw. lediglich leicht
über der Norm und ein PFO II° zeigen. Möglicherweise
liegt bei solchen Patientinnen eine primäre zentrale
Störung (Dopamin-Stoffwechsel) mit Erhöhug des LH/FSH-Quotienten vor, der
dann in einer ovariellen Fehlstimulierung des
Theka-Granulosazell-Kompartments resultiert. Genauere
Untersuchungen zu dieser klinisch relevanten Subgruppe
sind - zumindest nach unserer Kennntis - bisher nicht
durchgeführt worden. |