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Hypothalamisch-hypophysäre Funktionsstörungen

Erhöhter LH-Tonus:
- zirkulierende Spiegel von LH­ , von FSH ¬ ® = LH/FSH-Quotient­
- LH-Puls-Amplitude­ , -Frequenz (­ ?).
 
Mehrere Faktoren scheinen für diese hypothalamo-hypohysäre Dysfunktion eine Rolle zu spielen:
- primäre (zentrale) Faktoren:
  hypothalamo-hypohysäre Hyperaktivität;
  hypophysäre Hypersensivität der LH-Sekretion ( "set-point"­ );
  zentrale Störung im Dopamin (DA)-Stoffwechsel:
  • die DA-Metaboliten, Homovanillinsäure und Dihydroxyphenylessigsäure, wurden in niedriger Konzentration im zentralen Nervensystem von PCOS-Patienten gefunden.
  • polymorphes Allel des D2-Rezeptors ist assoziiert mit LH­ ;
  • D3-Rezeptor-Polymorphismus wurde in höherer Frequenz bei anovulatorischen Patienten mit Hyperandrogenämie nachgewiesen;
   
- sekundäre (periphere) Faktoren (wohl häufiger):

tonisch erhöhte zirkulatorische Östrogenkonzentration (Östron, E1) durch Konversion (Aromatisierung) im Fettgewebe von tonisch erhöhten C19-Spiegeln [ vgl. Adrenale Ätiologie Adrenale Ätiologie ] ;

durch Erhöhung der Fettgewebsmasse bei Adipositas ® Aromatisierung­ [vgl. Sexualsteroid - Metabolismus Sexualsteroid-Metabolismus: Fettgewebe ] .

(Lobo, 1996 Kurzreferenz Literatur FOHA ; Cheung et al., 1996 ; Yen et al., 1970 Kurzreferenz Literatur FOHA , Rebar et al.,1976 Kurzreferenz Literatur FOHAAbstract Langfassung Literatur FOHA )

Im Rahmen der FOHA besteht häufig eine chronisch-azyklische Erhöhung der hypophysären LH-Sekretion Pathologische LH-Pulsatilität. Die Ursachen können primär auf hypothalamisch-hypophysärer Ebene lokalisiert sein, wobei man sowohl funktionelle wie auch genetische Störungen des Dopaminstoffwechsels vermutet. Ferner kann eine kontinuierliche Stimulation der LH-Sekretion auch sekundär infolge eines systemisch-tonischen Zirkulationsmusters der Östrogenspiegel [ vgl. Adrenale Ätiologie Adrenale Ätiologie ; Sexualsteroid-Metabolismus Sexualsteroid-Metabolismus: Fettgewebe ] hervorgerufen werden. Eine primär genetische Anhebung des LH/FSH-Qotienten wäre kurativ nur schwer zu beeinflussen. Andererseits könnte durch orale Kontrazeption symptomatisch eine suffiziente Suppression des LHs und damit konsekutiv ein positiver Einfluß auf die sek. FOHA/PFO III° ausgeübt werden Laborparameter bei FOHA:Übersicht . Hierbei würde nicht nur die endokrine Komponente (FOHA), sondern auch die pathomorphologische Komponente (PFO III°) positiv verändert werden können, indem es zur Reduktion sowohl der ovariellen Übersekretion von C19-Steroiden, als auch der Ovargröße, der Follikelzahl und der intraovariellen Hyperfibrosis kommen könnte. Im Gegensatz hierzu ist bei der primären FOHA/PFO III° [ vgl. Diagnose III s.a. Diagnose II. ] die pathomorphologische Komponente nur sehr schwer durch Gonadotropinsenkung zu behandeln, da offensichtlich gonadotropin-unabhängig Dysfunktionen intraovariell wirksam werden könnten.
vgl.:
Intraovarielle C19-Steroid-Effekte Intraovarielle C19-Steroid-Effekte
Zusammenfassung: Pathologie des IGF-Systems beim "PCOS" Zusammenfassung: Pathologie des IGF-Systems beim "PCOS"
Inhibine-Activine-Systeme Inhibine-Activine-Systeme
Gendefekte/Polymorphismus bei FOHA Gendefekte bzw. Polymorphismen bei FOHA

 

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