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Nahrungs-und Energieregulation

 

A: Physiologie

B: Hyperleptinämie/Leptinresistenz

C: Correlation between serum leptin and BMI in hyperandrogenaemic and/or hyperinsulinaemic and/or obese premenopausalwomen

( Geisthövel et al, 1996 Kurzreferenz Literatur FOHAAbstract Langfassung Literatur FOHA )

 
Die Energiebilanzierung des Körpers unterliegt einer komplexen Regulation, die hier am Beispiel der Funktion des kürzlich entdeckten Leptins (Zhang et al, 1995 Kurzreferenz Literatur FOHAAbstract Langfassung Literatur FOHA ) dargestellt werden soll. Unter physiologischen Bedingungen (Schema A) wird Leptin, ein Protein bestehend aus 146 Aminosäuren, von der Fettzelle sezerniert; nach derzeitiger Vorstellung wird es daraufhin über die Blutbahn an einen spezifischen Rezeptor, der im Bereich der Blut-Hirn-Schranken (z.B. an den Leptomingen) lokalisiert ist, gekoppelt, dann durch die Blut-Hirn-Schranke transportiert und dann vom zentralen hypothalamischen Zielrezeptor gebunden. In den hypothalamischen Nuclei wird durch die Leptinbindung die Synthese des Orexicums Neuropeptid Y (NP Y) suppremiert; konsekutiv kommt es zur Sättigung und Verminderung des Appetits, zur Senkung der Nahrungs- und damit Energiezufuhr und somit zur Entleerung der Fettzelle, die Masse des Fettgewebes nimmt ab, und somit das gesamte Körpergewicht (Fig .A).
Obwohl also dem Leptin eine antiorexische, das heißt appetitzügelnde Eigenschaft zugesprochen wird, findet man bei adipösen Menschen paradoxerweise eine Anhebung der zirkulierenden Leptinspiegel, also eine Hyperleptinämie. Man nimmt an, daß eine Dysfunktion des Transportrezeptors an der Blut-Hirn-Schranke zu einer gewissen Leptinresistenz führt; die Suppresion des zentralen NP Y-Systems ist vermindert, so daß Hungergefühl, Nahrungs- und Energieaufnahme erhöht sind; es kommt zu einer gesteigerten Füllung der Adipozyten mit Triglyceriden, die Gesamtfettmasse und damit das Gesamtkörpergewicht nehmen zu; die weitere Energieregulation erfolgt dann auf einem höheren "set point" (Fig. B). Eine ausgeprägte Hyperleptinämie findet sich auch bei adipösen hyperandrogenämischen Patientinnen, allerdings sind für die Voraussage einer Hyperleptinämie der body-mass-index weniger das C-Peptid und Insulin, aber überhaupt nicht die C19-Steroide von Belang (Fig.C) (Geisthövel et al, 1996 Kurzreferenz Literatur FOHAAbstract Langfassung Literatur FOHA ).

 

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